Serge und Beate Klarsfeld haben ihre Archive der Maison d’Izieu gespendet

Am 15. Dezember 2022 haben Beate und Serge Klarsfeld sechs Kartons mit Originaldokumenten über die Kinder von Izieu und ihre Familien an die Maison d’Izieu gespendet. Diese Dokumente wurden vom Ehepaar Klarsfeld ab 1983 von den Familien gesammelt – im Vorfeld zum Prozess gegen Klaus Barbie 1987, in dem dieser für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde. Es finden sich darunter sehr unterschiedliche Objekte: schriftliche Erklärungen an Gerichte in verschiedenen Ländern, Briefwechsel zwischen den Familien und Serge Klarsfeld, Originaldokumente zu den Deportationen (Inhaftierungspapiere in französischen Lagern), Zeitungsausschnitte, Ausweispapiere (Geburtsurkunden, Heiratsurkunden, Visa), Briefe, Zeichnungen, sowie Fotos der Kinder und ihrer Familienmitglieder.

Erst diese Arbeit von Serge Klarsfeld hat es ermöglicht den genauen Lebensweg- vor und während dem Krieg- von jedem in Izieu verhafteten Kind nachzuverfolgen und seine erste historische Veröffentlichung Die Kinder von Izieu, eine jüdische Tragödie 1984 zu ermöglichen.

„Die Maison d’Izieu freut sich sehr, von Beate und Serge Klarsfeld diesen sehr umfangreichen Dokumentenbestand erhalten zu haben, der in Zukunft Material für viele außergewöhnliche Ausstellungen liefern wird: Das ist ein unschätzbarer Vertrauensbeweis für die Arbeit der Gedenkstätte. Im Sommer 2022 wurden bereits rund zwanzig Dokumente aus diesem Bestand in Izieu ausgestellt, um die Erinnerung an Georges Halpern, genannt „Georgy“ lebendig zu halten. Die Gedenkstätte, die jedes Jahr über 33.000 Besucher empfängt und die Beate und Serge Klarsfeld sehr am Herzen liegt, erhält so ein kostbares Mittel, um die Erinnerung an die 44 Kinder die am 6. April 1944 verhaftet wurden, zu teilen und aufrecht zu erhalten.“
Dominique Vidaud, Direktor der Maison d’Izieu.