Auschwitz-Seminar in der Maison d‘Izieu

Vom 16 bis zum 20 September 2024 hat die Maison d’Izieu 26 Betreuer*innen und Guides des staatlichen Auschwitzmuseums empfangen, um mit ihnen zusammen ein Seminar an den Orten Izieu, Nantua und Lyon durchzuführen. Das Seminar findet alle zwei Jahre. Die Seminarteilnehmer*innen konnten das Haus und die Ausstellungsräumlichkeiten des Museums während der Woche in Begleitung von Cyrielle Forses, der Verantwortlichen für Recherche und Bildung, erkunden.

 

Neben dem Entdecken des Museums haben die Teilnehmenden auch Gelegenheit gehabt, den Film „Denise et Marco“ zu schauen und anschließend miteinander und mit der Regisseurin Frederika Smetana über den Film ins Gespräch zu kommen.

Unter der Begleitung von Stéphanie Boissard, der Verantwortlichen für Recherche, Dokumentation und Archiv, konnten die Teilnehmenden in der temporären Ausstellung „Es waren Kinder!“ an Hand der erstmals ausgestellten Objekte und der exponierten Originaldokumente die wachsenden Spannungen in der Kolonie vor der Razzia nachvollziehen und sich ein Bild von den ersten Zeichen der Erinnerung nach der Razzia machen.

Die Führung des Museumsdirektors Alexandre Nugues-Bourchat durch das Dorf Izieu ermöglichte es den Seminarteilnehmenden nachzuvollziehen, in welchem Umfeld sich die Kolonie befand. Der Workshop „Wie schreibt sich die Geschichte der Kinder von Izieu“ und der Vortrag „Vielfalt der Familien: Vortrag über die Wurzeln und Lebenswegen der Familien von Izieu“ halfen den Teilnehmenden die Maison d’Izieu besser kennenzulernen und zu verstehen.

Am Dienstag stand der Besuch Roger Wolmans, einem ehemaligen Kind der Kolonie an, der in Form eines Vortrags sein Zeugnis an die Anwesenden weitergegeben hat.

Zum Abschluss der Woche fuhren die Teilnehmenden nach Nantua, um das Museum der Résistance und der Deportation des Departements Ain zu besuchen. Anschließend fuhr die Seminargruppe weiter nach Lyon, um die nationale Gedenkstätte des Gefängnisses Montluc und das Zentrum der Geschichte der Résistance und der Deportation im Museum von Lyon zu besichtigen.

Ziel des Seminars war es, die Maison d’Izieu und die Arbeit des Forschungs- und Mediationszentrums vorzustellen. Darunter fallen die Geschichte des Ortes, der Prozess des Völkermords und das Schicksal der jüdischen Kinder in der Shoah, sowie die Entstehung von Erinnerungskultur.

Die Bilanz des Seminars: für die Teams beider Gedenkstätten bereichernder und interessanter Austausch, sowie gemeinsame Momente des Teilens und der Geselligkeit für gestärkte französisch-polnische Beziehungen.

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